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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 561

1906 - München : Oldenbourg
117. Die Schlacht von Beaumont, 30. August. 561 Ziemlich spät begab man sich zur Ruhe, man schlief ziemlich aufgeregt, deuu am Abend vor der Schlacht hat man an so mancherlei zu denken, was den Schlaf lange fernhält. In aller Frühe ging's los. Ehe die Sonne langsam über den Wald östlich Sommerance herauskroch, waren wir alle munter und warteten ungeduldig auf den Marschbefehl. Es dauerte noch ziemlich lange. Endlich 5x/2 Uhr setzte sich die Avantgarde in Marsch, leider die 4. Brigade. Wir folgten beim Gros. Aber unser Bataillon war wenigstens da an der Spitze. Es ging über St. Georges, Champigueulle, Verfiel nach Bnzancy. In den Ortschaften gewahrten wir an den Fensterläden französische Quartierbezeichnungen. Genau wie wir hatten sie es gemacht und auf Läden und Türen konnte man mit Kreide angeschrieben lesen, daß am 27. August hier das 12. Regiment chas-seurs ä cheval und das 4. Regiment chasseurs d’Afrique übernachten sollten, hätten sie nicht die sächsischen Ulanen und Reiter des Generals von Pilsach unliebenswürdigerweise wieder fortgejagt. Dicht vor dem Städtchen Buzancy marschierten wir in Bereitschaftsstellung anf. Es wurde gehalten. Ein Ordonnanzofsizier galoppiert vorüber. — „Was gibt's Neues?" — „Wir greifen an!" — „Bald?" — „Weiß nicht!" — Fort war er. — Also wir greifen an! Aber wo und wann denn? Man sieht ja weit und breit nichts vom Feinde! Und doch war er da, keine 10 Kilometer vor uns. Wir in der Truppe wußten es damals nur noch nicht. In welcher Ausregung wir uns befanden, läßt sich gar nicht beschreiben. Es war aber auch zum Verzweifeln. Generalstabsoffiziere und Adjutanten ritten hin und Her; dort vorne stand General von der Tann mit seinem Stabe, Ordonnanzoffiziere fausten weg und kamen zurück, aber keiner ließ etwas Horen, sie Hatten alle keine Zeit mehr mit uns zu sprechen; wir wußten nichts als „wir greifen an". „An die Gewehre!" O, unsere Leute standen schon an den Pyramiden. Vergingen sie ja gerade so wie wir selbst vor Ungeduld vorwärts zu kommen und den Rothosen zu zeigen, wie bayerische Jäger schießen. Wir setzten uns in Marsch anf Sommanthe. Das Tempo wurde immer schärfer. Jeder drängte vor. Die Hinteren Regimenter mußten oft Laufschritt machen. Uns Jägern war dies einerlei. Da trabte ein preußisches Dragonerregiment an uns vorbei. Herrgott, daß wir nicht auch traben konnten! Jetzt jagte eine Batterie im Galopp links vor. „Was ist denn das? Die protzen ja ab!" — Es war so; aber kein Schuß fiel. Wir marschierten weiter. Eigentlich war es jetzt ein wahrer Eilmarsch. „Hort, Höit, es schießt!" Rechts vorne krachte es. Da kam auch Leben in die Batterie, die links vorwärts stand. Das rechte Flügelgeschütz begann, Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. o/?

2. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 125

1916 - Stuttgart : Franckh
125 nur ihr persönliches Eigentum mitnehmen durften. Die noch vorhandene weiße Zivilbevölkerung _ etwa 500 Köpfe — wurde größtenteils auf einem scheußlichen und schmutzigen Viehtransportdampfer verladen und nach den berüchtigten Konzentrationslagern Südafrikas überführt. Viel über Lüderitzbucht hinausgekommen find die Engländer zunächst aber nicht, und die Erkundungsabteilungen, die sie in östlicher und südlicher Richtung vortrieben, wurden meist mit blutigen Köpfen wieder heimgeschickt. Tie Besetzung von Swakopmund durch die Engländer erfolgte erst am 14. Januar 1915, und zwar ebenfalls von der Seefeite aus. Tie Stadt war verlassen, die Gebäude unbeschädigt, aber die Einrichtung zur Herstellung von Trinkwaffer aus Seewasser, die elektrische Zeutrale usw. vernichtet, die Bahnlinie gesprengt. Beim Einrücken der englischen Vorhut wurden einige Mann von unterirdischen Minen in Stücke zerrissen. — Taß endlich der entlegene „Ca-privi-Zipfel" gegen einen Vorstoß aus Rhodesien nicht zu halten war, lag von vornherein auf der Hand; dafür bemächtigten sich die Teutschen am 24. September der britischen Niederlassung Walfifchbai und vermochten sie bis gegen den Jahresschluß hin zu behaupten. Recht erfolgreich gestaltete sich anfangs auch die Verteidigung der Südgrenze. Bis Anfang Februar 1915 blieb das rechte Ufer des Oranje in deutschem Besitz, wozu außer zahlreichen ruhmreichen Gefechten namentlich der glänzende Sieg Heydebrecks am 25. September 1914 bei Sandfontein beitrug. Ter deutsche Führer hatte hier dem Feinde eine regelrechte Falle gestellt, in die drei Schwadronen berittener südafrikanischer Infanterie und eine Abteilung der reitenden Transvaal - Artillerie unter Oberst Grant ahnungslos hineintappten. Ein mit zwei weiteren südafrikanischen Schwadronen gemachter Entfatzverfuch wurde durch die deutschen Maschinengewehre blutig abgewiesen. Es blieb den Engländern nichts anderes übrig, als die weiße Flagge zu hissen, auch Oberst Grant fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Tie Folgen des Sieges waren so nachdrücklich, daß sogar die englische Station Rietfontein für längere Zeit in Besitz genommen werden konnte, und daß die Briten erst am 12. Januar 1915 wieder wagten, den Oranje bei Ramansdrift zu überschreiten, ohne zunächst vorwärts zu kommen. Noch am 3. Februar erzielten die Teutschen unter Major Ritter bei Kakamas einen Erfolg, warfen die stark verschanzten Engländer über Den Fluß zurück und zerstörten alle ihre Kähne und Fähren. Tie Burenführer Maritz und Kemp fochten auf deutscher Seite siegreich an der Ostgrenze des Schutzgebietes am Rande Der Kalahari, doch wurde Kemp bald darauf abgedrängt und zur Waffenstreckung gezwungen. Gegenüber anderslautenden Zeitungsnachrichten fei ausdrücklich festgestellt, daß der Burenoberst Maritz bis zuletzt treu in unfern Reihen ausgehalten hat. In den vielen Gefahren schmolz feine wackere Heldenschar bis auf ein kleines Häuflein zusammen, aber es glückte ihm, mit diesem unter den schwierigsten Verhältnissen nach Norden zu entkommen. Er trat dann auf Otjiurunga Sanii*ras ...... Amb rihoma 5 Chot^rrtsns Libebe Kungsel Caffuvizipfcl tuhonda Ana Namutofii Tsumeb Okdukvejo _ / _qrootsonje/n nanqare vosdia-pan ■'Iz^sonre.n \ Gucnaö * jiwarongo Koihsrio s Wa/erberg /Da/M A Räl Amd Omarjrö .? Qhambähe Epuh/ro Usdhoyf Känb± Ohahaadja 75 ch au an! lerroniein Goddd'b Ndi-juk^ - kheppmonsof; '' ßehotjhfh \ Naosßnaws —y //<//>' o . \;.ticactiänai La- V Akopmun . Hohenwarte Empfängnis -ßuchl :oaraho$ Lehur/rang R y—t uibe nokopon o---' r—n 'w-'^urundorn - r nam^uiand-, ethanien ~Rieitonrein ■Lodekltzbuc eefmans- rohe " Öffnung -Ssfjamogär* ansdrßff neqharr Deucsch-Südwestasrika (Überfid)ts£arte über die ganze Kolonie-. Die Pfeile bezeichnen die englischen Anmarschlinien.

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 169

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§87. Das Heer in der Schlacht. 169 libero cursu in hostem invehitur. Ähnlich Liv. 29. 2. Bisweilen kämpften die Bundesgenossen im ersten, die Legionen als subsidia im zweiten Treffen. So Liv. 27, 12. Seit Camillus war die Aufstellung in drei Linien (acies triplex) die gewöhnlichste (nach den drei Waffengattungen); seit Marius und Cäsar (Kohortenstellung) ebenfalls in drei Linien, nur so, dafs in der ersten (acie prima) vier Kohorten und in den beiden übrigen je drei Kohorten standen, die leichte Infanterie im Hintergründe, die Reiterei auf beiden oder auch nur auf einem Flügel. Die Aufstellung der Kohorten in Quincunx siehe § 74. — Die dritte Linie (Triarier) lag von Beginn des Kampfes an auf den Knieen und deckte sich mit den Schilden. Erst auf den Kommandoruf: consurgite triarii, erhoben sie sich und rückten durch die Intervalle vor. Die Armeestellung in zwei Linien als acies duplex kommt schon bei Cäsar vor, war aber von Augustus bis Trajan die gewöhnlichste, dann wieder in der späteren Kaiserzeit, indem je fünf Kohorten in einer Linie, und zwar die tapfersten im Centrum und auf den Flügeln standen. Eine acies simplex oder eine einzige Schlachtlinie wurde gebildet, wenn die kleine Zahl der Truppen die Aufstellung in zwei oder drei Gliedern unmöglich machte. Von allen drei Arten hat Cäsar Gebrauch gemacht. Eine acies triplex schildert er b. G. 1, 24. 51 u. ö.; eine acies duplex ib. 3, 24 (wo die Legionssoldaten auf den Flügeln, die Hülfstruppen im Centrum stehen); eine acies simplex b. Afr. 13, 2. 59, 1. Media acies ist immer Centrum, Mittelpunkt der Linie, deren Endpunkte alae, cornua, latera heifsen; subsidia heifst die Reserve, wozu bald die zweite, bald die dritte Linie, bald Kavallerie, bald einzelne Kohorten (cohortes sub-sidiariae) verwendet werden. — Man sagte aciem instruere, instituere, con-stituere, in aciem ducere cohortes, in Schlachtordnung aufstellen. Von einzelnen Formen der Schlachtstellung, deren die Alten sieben aufführen, nennen wir: a) die Aufstellung in gerader Linie (fronte longa oder quadro exercitu), wobei das Heer die Form eines Rechtecks mit gerader Front hat. daher in uneigentlichem Sinne agmen quadratum genannt, b) acies ob-liqua oder schräge Schlachtordnung, wobei der eine Flügel offensiv vorrückt, der andere sich in der Defensive hält. So bei Leuktra, Mantinea, Issus und Cäsar bei Pliarsalus b. c. 1, 91. c) acies sinuata, wenn die beiden Flügel zum Kampfe vorgehen, Avährend das Centrum zuriickbleibt, so dafs eine halbmondförmige Aufstellung entsteht (Scipio 206 gegen Hasdrubal bei Ilipa. Jav. 28, 14 ff.; Hannibal bei Cannae: alas ambas incitare, media acies nudatur). Eigentlich giebt es nur diese drei Angriffsstellungen: paralleler Angriff mit allen Truppen (quadro exercitu) oder Angriff mit einem Flügel (acies obliqua) oder mit beiden Flügeln (acies sinuata). Ein einzelnes Corps kann stehen in Frontstellung (als längliches Viereck) oder als Keil (cuneus, caput porcinum, griechisch saßoxov), d. i. im Dreieck mit der Basis auf die Schlachtlinie ge-

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 219

1845 - Halle : Anton
219 in dem Ufergelände von Savon bis Loän. Von der La- harpeschen Division war eine Brigade unter Cervoni bis Woltern (Voltii) vorgeschoben, um das Gouvernement von Jenau geneigter zu machen zu einer Anleihe, die das Di- rectorium forderte. Kleine Detachements dieser Divisionen hatten den Gebirgskam zwischen den Quellen der Bormi- da, zum Teil in verschanzten Stellungen, besezt. Die Di- vision Serrurier (7000 M.) stund an den Quellen des Tanär. Die Cavallerie (4000 M.) hinter der Infanterie in dem Ufergelände. Macquard (3700 M.) und Garnier (3200 M.) in den Tälern zum Col de Cerife und zum Col di Tenda. Diese lezteren hatten die Aufgabe die Com- munication frei zu halten mit der Alpenarmee unter Kel- lermann, die 20,000 Man stark in den Alpeneingängen des Delsinatcs und Saveiens stund. Zwei Reservedivisio- nen zusammen 20,000 Man die zu der einen, wie zu der anderen Armee gehen konten, waren noch in der Graf- schaft Nizzen und in der Provinz (Provence) aufgestelt. Den französischen Truppen unter Buonaparte gegen- über stund die östreichische Hauptarmee unter Beaulieus speciellen Befelhe; es solten 32,000 Man sein und hiebei 1500 Man neapolitanische Cavallerie. Ein zweites, Beau- lieus höherem Befelhe auch untergeordnetes Heercorps, aus Oestreichern und Sardiniern, etwa 20,000 Man stark, ward von Colli gefürt. Das östreichische Hauptcorps war in einen rechten Flügel (15 —16,000 M.) geteilt, welchen Argenteau und unter ihm Liptay, Ruccaviuo, Pittoni und Sullich flirten; und in einen linken Flügel (16—17,000 M.) an dessen Spitze Sebottendorf stund, und unter ihm Kerpen, Nico- letti, Rosselmino, Schubirts. Ende März waren aber bei diesem östreicbischen Hauptcorps etwa 7000 Kranke, es stund um diese Zeit größtenteils am Pfad und bis zur Adda in Winterquartiren. Nur Colli stund weiter vorge- schoben im Appennin. Anfangs April gierigen 2 Brigaden des östreichischen rechten Flügels ebenfals (über Aken) in den Appennin. Colli stelte sich mit 8 Bataillonen bei Ze- ven (Ceva) auf, ließ Provera mit 4 Bataillonen bei Mille-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 468

1845 - Halle : Anton
468 an durcheilende Flüchtlinge geschwächt seien. Die Not, in welcher die Soldaten waren, ließ auch die Widerspenstig- keit derselben dauern; die Gemeinen siengen in ihrer Ver- laßenheit an, für sich selbst zu sorgen, ihre Quartire zu ändern. Eine unendliche Verwirrung war die Folge. In diesem Augenblicke forderte Zeschwitz, dem Vertrage mit Napoleon zufolge, die Trümmer der sächsischen Armee die mit den Preussen nach Magdebuig gezogen waren, ab; und Hohenlohe überzeugte sich auch, daß für seine Aufga- den bei Magdeburg nichts zu erreichen sei. Er zog also mit 41 Bat. 155 Escadr. und den Trümmern von 5 Fü' silirbrigaden weiter, und kam am 23ten in zwei Colonnen — mit der einen nach Havelberg und Umgegend, mit der anderen nach Rathenow. Schimmelpfennig mit den Trüm- mern von 2 Füsilirbrigaden und 25 Escadr. stund in der Gegend von Muhlitz; die Arriercgarde unter Natzmer bei Neu-Klitsche. Blücher (dessen Manschaft in die angege- bene Truppenmasse eingerechnet ist) war inzwischen nach Braunschweig gezogen und suchte nun bei Tangermünde oder Sandau über die Elbe zu gehen. Um sich Blücher wider zu nähern zog Hohenlohe bis zum 24ten Abends nach Neustadt an der Dosse, wo er zwar nicht das blü- chersche Corps, aber Blücher selbst traf. Blücher übergab nun den Haufen, den er bisher gefürt, der Fürung ander rer und übernam den Befelh über Hohenlohes Arriöregar- de, die auf 22 Bat. und 32 Escadr. verstärkt immer einen Tagmarsch hinter dem Hauptcorps bleiben solte. Murat war am 24ten unmittelbar nach dem Eintreffen in Pots- dam mit mehreren Divisionen gegen Oranienburg hin mar- schirt; nam warscheinlich die Nackt zu Hilfe und war am 26ten bald nach Mittag mit seiner Avantgarde in Zehdenik. Hier traf er auf Schimmelpfennig, der Anfangs in Vor- teil war, bald aber unter beträchtlichem Verluste der Ue- bermacht weichen muste. Die Trümmer, vom Fürsten von Pless gefürt, zogen in einem im Ganzen gefechtsunfähigen Zustande rasch über Prenzlau nach Stettin. Früher noch als General Schimmelpfennig, der die rechte Seite decken solte, bei Zehdenik geschlagen war, kam die Nachricht, daß

6. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 155

1905 - Paderborn : Schöningh
Die Schlacht bei Sedan. 155 dieses Krieges genannt. Es verlor allein 310 Offiziere, 6700 Mann. Endlich senkte sich die Stille der khlen Nacht auf die zerstampften Gefilde herab. Die beiden Heere hielten einander dicht gegenber, das Gewehr im Arm. Die Deutschen lagen um die lodernden Wachtfeuer in ernster Stirn-mnng und gedachten ihrer Toten. Erst der Morgen brachte die Gewiheit des Sieges, weil die Franzosen zurckwichen, aber auch die neu bevorstehender Kmpfe. 43. Die Schlacht bei Sedan. Telegramm und Brief Wilhelms I. an die Knigin Angusta. Aus: Aegidi und Klauhold, Staatsarchiv. 19. Bd. S. 200. Varennes, den 4. September, 8 Uhr vormittags. Welch ein ergreifender Augenblick, der der Begegnung mit Napoleon! Er war gebeugt, aber wrdig in seiner Haltung und ergeben. Ich habe ihm Wilhelmshhe bei Kassel zum Aufenthalt gegeben. Unsere Begegnung fand in einem kleinen Schlchen vor dem westlichen Glacis von Sedan statt. Von dort beritt ich die Armee um Sedan. Den Empfang durch die Truppen kannst Du Dir denken! Unbeschreiblich! Beim Einbrechen der Dunkelheit, y28 Uhr, hatte ich den fnfstndigen Ritt beendigt, kehrte aber erst um 1 Uhr hierher zurck. Gott helfe weiter! Wilhelm. Du kennst nun durch meine drei Telegramme den ganzen Umfang des groen geschichtlichen Ereignisses, das sich zugetragen hat! Es ist wie ein Traum, selbst wenn man es Stunde fr Stunde hat abrollen sehen! Wenn ich mir denke, da nach einem groen glcklichen Kriege ich während meiner Negierung nichts Ruhmreicheres mehr erwarten konnte, und ich nun diesen weltgeschichtlichen Akt erfolgt sehe, so beuge ich mich vor Gott, der allein mich, mein Heer und meine Mitverbndeten ausersehen hat, das Geschehene zu vollbringen, und uns zu Werkzeugen seines Willens bestellt hat. Nur in diesem Sinne vermag ich das Werk aufzufassen, um in Demut Gottes Fhrung und seine Gnade zu preisen. Nun folge ein Bild der Schlacht und deren Folgen in gedrngter Krze. Die Armee war am Abend des 31. und am 1. frh in den vorgeschriebenen Stellungen angelangt rund um Sedan. Die Bayern hatten den linken Flgel bei Bazeilles an der Maas, daneben die Sachsen gegen Moncelle und Daigny, die Garde gegen Givonne noch im Anmarsch, das 5. und 11. Korps gegen St. Menges und Fleigneux; da hier die Maas einen scharfen Bogen macht, so war von St. Menges bis Donchsry kein Korps ausgestellt, in diesem Ort aber Wrttemberger, die zugleich den

7. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 321

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
321 reitende Artillerie und fiel mit 13 Bataillonen und 7 Batterieen dem die Sachsen heftig bedrängenden Feinde in die linke Flanke. Derselbe wich in und über den Grund zurück und suchte sich in dem Bois de la Garenne zu verbergen. Mittlerweile hatte eine ganz eigentümliche Erscheinung unsere Aufmerksamkeit erregt. Während des Geschützkampfes gegen die Franzosen auf dem Calvaire d'jlly war weit hinter demselben in blauer Ferne auf dem Ardennengebirge am Horizont Bewegung in der Luft gesehen worden. Gute Fernrohre ließen diese Bewegung als Geschützfeuer erkennen, das von den Höhen von Floing und St. Menges her, in der Richtung nach uns zu, abgegeben wurde. Ta die Entfernung über eine Meile betrug, so konnten diese Geschütze nicht nach uns, sondern nur nach dem vor uns befindlichen Feinde schieße», mußten also preußische sein. Es schien uns erst unglaublich, daß der Feind den Kronprinzen von Preußen unbe-lüftigt bei Donchery über die Maas gelaffen, noch unglaublicher, daß er ihm den Eugweg von St. Albert überlassen haben sollte. Es dauerte daher einige Zeit, bis wir glauben konnten, was wir deutlich sahen. Es war 11 Uhr. Nach der Karte konnte der Kronprinz so weit marschiert seiu. Und er war es! Da stand er uns gegenüber! Seine Geschütze feuerten! Wir hatten den Feind mit Kanonen ringsum eingeschlossen! Ter Prinz von Württemberg traf jetzt Maßregeln, um den truppen des Kronprinzen die Hand zu reichen und so den Kreis zu schließen; denn noch trennte eine Entfernung von einer Meile unfern rechten Flügel vom linken des Kronprinzen, wenn auch dieser offene 4.eil des Kreises durch die belgische Grenze gebildet ward. Es war immer besser, wenn wir dem Feinde auch deu Weg nach Belgien verlegten, vou wo er doch möglicherweise wieder feindlich gegen uns auftreten konnte. Es erhielt daher die Kavalleriedivifion den Befehl, am Südfuß der Ardennen vorzugehen und, mit dein Rücke» gegen die belgische Grenze ausgestellt, die Verbindung mit der Armee unseres Kronprinzen herzustellen. Um zugleich die Ent-feruuug zu vermindern, rückte das Corps vor. Die Gardefüsiliere nahmen Givonne im Finge. Sobald uns der Besitz des Dorfes Bilder deutscher Kultur und Geschichte. 91

8. Abriss der neuesten Geschichte - S. 97

1875 - Mainz : Kunze
97 bischofsheim (Würtemberger), Werbach (Badener), ab. Gers- heim, Helmstedt, Kossbrunn (Baiern); die letzten Schüsse fallen bei Würzburg. Am 21. August beginnt der Waffenstillstand auch hier, der auf dem östlichen Kriegsschauplatz schon 10 Tage früher begonnen hat. Hier hat Benedek sein Heer nach 01- mütz gerettet, um es von da über Pressburg nach Wien zu führen, wohin die österreichische Südarmee aus dem italienischen Festungsviereck gezogen wird, unter Erzherzog Albrecht, welcher den Oberbefehl über die gesammte Streitmacht übernimmt. Preussischer Seits werden die Operationen trotz der Anwesenheit des französischen Botschafters energisch fortgesetzt; um den 20. stehen sich von Pressburg bis Krems die Truppen zum Kampf um die Donaulinie gegenüber: aber am 22. Juli Mittags 12 Uhr Waffenstillstand, dessen Meldung ein siegreich- fortschreitendes Gefecht bei Blumenau (Pressburg) unterbricht. 3. Zwischen Preussen und Oesterreich wird am 26. Juli zu Nikolsburg der Präliminarfriede abgeschlossen. Am 23. August der definitive Friede in Prag', im August Frie- densschlüsse zu Berlin zwischen Preussen und den einzelnen kriegführenden deutschen Staaten; im Oktober Friedensschluss zwischen Oesterreich und Italien: Abtretung von Venetien. Die Bestimmungen und Folgen der Friedensschlüsse für Deutsch- land sind: Oesterreich zahlt massige Kriegskostenentschädigung scheidet aus dem politischen Verbände mit Deutschland aus, überträgt seine Hechte an Schleswig-Holstein an Preussen und erkennt die neue Gestaltung Deutschlands an. Diese Neu- gestaltung Deutschlands hat folgende Momente: a) Vereinigung von Schleswig-Holstein, Nassau, Hannover, Kurhessen, Hessen-Homburg, Frankfurt mit Preussen. b) Bildung eines ,,norddeutschen Bundesu auf Grund des preussischen Bundesreformprojekts, dem auch Hessen-Darmstadt für den nördlich vom Main gelegenen Theil des Grossherzog- thums beitritt. c) Baiern (und Hessen) treten kleine Gebietsstreifen ab, alle (auch Baden) zahlen Kriegskostenentschädigung. d) Die südlich vom Main gelegenen Staaten sind unab- hängig, werden oder können eine besondere Verbindung unter- einander beschliessen, und diese, wenn sie zu Stande kommt, Jäger, Abriss der neuesten Geschichte. 7

9. Mittel- und Norddeutschland - S. 254

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
V. Deutschland im allgemeinen. 37. Die natürlichen Verhältnisse Deutschlands. a. Deutschlands Lage. Weltlage. Deutschland liegt aus der ö. Halste der u. Halbkugel. Sein südlichster Punkt ist das Dorschen Einödsbach in der Nähe der Jllerqnelle, 471 /4° n. Breite, sein nördlichster das Dorf Nimmersatt an der Nordspitze Ostpreußens, 56° n. Br. Die Westgrenze berührt den 6., die Ostgrenze den 23. Meridian ö. v. Gr. Deutschland erstreckt sich also über nahezu 9 Breiten- grade oder rund 1000 Km und 17 Längengrade oder 1200 Km. Zonenzeit. Da sich die Erde in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, so durch- mißt jeder Punkt ihrer Oberfläche in dieser Zeit 360°, das sind in 1 Stunde 15°, in 4 Minuten 1°. In einem Orte A, der von einem andern, B, 1° ö. liegt, muß also die Sonne 4 Minuten früher aufgehen als in B. Für Deutschland, das sich durch 17 Längen- grade erstreckt, beträgt demnach der Zeitunterschied zwischen dem westlichsten und östlichsten Punkte 17 x 4 = 68 Minuten. Die genaue Zeit wird mit Hilfe der Sonnenuhr fest- gestellt. Zeigt diese den höchsten Stand der Sonne an, so ist es für den betreffenden Ort 12 Uhr mittags. Diese Zeit nennt man die Ortszeit. Sie ist für alle Orte, die nicht auf demselben Meridian liegen, verschieden. Wenn die Sonnenuhr in Eydtkuhnen an der russischen Grenze 12 Uhr anzeigt, ist's in Aachen noch nicht 11 Uhr, in Neu-Dork (74° w. L.) erst 51/, Uhr morgens, während in Tokio (140° ö. L.) schon die Nacht herankommt (73/4 Uhr abends). Früher rechnete man im bürgerlichen Leben allgemein nach der Ortszeit. Als aber die Telegraphen aufkamen, die Nachrichten in Minuten auf große Entfernungen hin melden, und in den Eisenbahnen ein so außerordentlich schnelles Verkehrsmittel erstand, da wurden die verschieden gehenden Uhren mehr und mehr als unbequem, ja als Verkehrs- störend empfunden. Namentlich die Aufstellung der Fahrpläne bereitete große Schwierig- keiten. „Gesetzt, drei Orte A, B, C liegen auf dem 50. Breitenkreise je in der Entfernung eines Längengrades (72 km), so weichen die Ortszeiten je um 4 Minuten ab. Fahren zwei Züge mit gleicher Geschwindigkeit von B in entgegengesetzter Richtung nach A und C um 3 Uhr ab, und gebrauchen sie dazu genau je 2 Stunden, so ist die Ortszeit bei

10. Bd. 2 - S. 160

1873 - Köln : Schwann
— 160 — Morgen. Den 5. August in der Frühe brachen die Kaiserlichen hervor und kämpften bis Mittag; um 12 Uhr war der Sieg entschieden. Die Türken verloren 168 Kanonen, an Todten und Verwundeten 30,000 Mann. Im Frühjahr 1617 beschloß Eugen Belgrad zu belagern, überschritt die Donau und erschien Mitte Juni vor dieser Stadt mit nahe an 100,000 Mann. Belgrad zählte eine Besatzung von 20,000 Türken. Die Festung war eine der stärksten der Türkei, und das Unternehmen Eugens schien daher gefährlich und gewagt, denn die Türken hatten sich wieder gerüstet, und eben zog der Großvezier mit 200,000 Mann heran. Fiel daher Belgrad nicht vor Ankunft des Großveziers, so stand zu befürchten, daß das kaiserliche Heer zwischen zwei Feuer gerathe. Gleichwohl legte Eugen frisch Hand an. Bei brennender Sonnenhitze wurde die Festung mit einem doppelten Kreise von Wällen umgürtet, der eine gegen die anrückenden Türken, der andere gegen die Besatzung bestimmt. Der Großvezier errichtete, eine halbe Stunde Weges von den Kaiserlichen entfernt, ein befestigtes Lager und trieb Laufgräben gegen Eugens Stellung. Eugen befand sich in einer gefährlichen Lage; draußen standen 200,000 Mann, drinnen 30,000, die sich in die Hände arbeiteten. Eugen faßte rasch den Entschluß, dem Feinde zuvorzukommen und des Veziers Linien zu stürmen. Ein Theil des Heeres mußte zurückbleiben, um einen Ausfall der Besatzung zurückzuweisen. Der Rest rückte aus zum Kampfe gegen den Großvezier. Es waren 70,000 Mann, die beinahe alle, Eugen mit einbegriffen, an der Ruhr litten, eine Folge der entsetzlichen Hitze und der feuchten Gegend. Nie ist mit halbkranken Soldaten ein so glorreicher Sieg über einen dreimal stärkern Feind erfochten worden. Ant 16. August morgens 6 Uhr gerieth man aneinander, um 10 Uhr stellte Eugen bereits sein siegreiches Heer auf den erstürmten Höhen auf, welche das türkische Lager begrenzten. Der Feind floh nach allen Seiten. Von den Schätzen des eroberten Lagers sielen dem Staate 131 Kanonen und 3000 beladene Wagen zu. Nach der Niederlage des
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